Andreas Altmann ist getrieben von Reiselust. In diesem Buch mit größtenteils bislang unveröffentlichten Abenteuer- und Liebesgeschichten unternimmt der Autor mit seinen Reisen in die Ferne immer auch eine Reise zu sich selbst, auf der Suche nach dem wilden Leben. Denn allen Stories gemein ist Altmanns unbezwingbares Verlangen nach jener Unmittelbarkeit der Erfahrungen, um derer willen er auch Schmerz und Leid nicht scheut, wenn sie ihm nur Augenblicke größtmöglicher Intensität versprechen.Schön für den Leser, kann er doch teils voyeuristisch, teils schaudernd, teils gerührt an Erfahrungen teilhaben, die von Diebstählen bis Drogenexzessen, von romantischer Verführung bis hin zu ganz speziellen sexuellen Erfahrungen reichen.
Reflexionen über den Sprachverfall, über seine literarische Initiation oder seine prämierte Reportage über ein Aidskloster komplettieren das Buch des Kisch-Preisträgers.
Gemeinsam ist allen Geschichten, dass Altmann nicht in Ordnung und Bestätigung, sondern im Widerständigen und überraschenden Moment, im Fremden das Lebendige als das ausschließlich Lebenswerte sucht. Seine nicht selten aufblitzende antibürgerliche Amoralität relativiert sich dadurch als ein besonderer Weg der Sinnsuche.
Pressestimmen
Ein freches Buch. Und nichts für Minderjährige. (...) Manche [Stories] lesen sich geradezu wie ein Leitfaden zum raffinierten Gesetzesverstoß. Für bare Münze nehmen sollte man das Erzählte aber doch lieber nicht. (...) Wer anregende, vergnügliche, aber auch nachdenklich stimmende Unterhaltung sucht, wird sich mit den frechen Stories aus der großen weiten Welt blendend amüsieren.
Da ist man nun seit mehr als dreißig Jahren Journalist und häufig auch als Reporter unterwegs gewesen und gerät nach der Lektüre dieses Buches ins Grübeln: Die freie Wildbahn, das feindliche Leben, das wirkliche Reporterdasein - das ist wohl doch etwas ganz anderes. (...) Andreas Altmann hat keine festen Regeln für das Schreiben. Für ihn ist alles erlaubt, nur Vehemenz muss es haben.
Altmanns eigenwillig-kreative Sprache schürt die reine Leselust - wenngleich immer wieder mal aufgeschreckt von inhaltlichen Gänsehaut-Situationen.
Hat man dieses Buch beendet, kann man sich erfassen lassen, von einer ungestümen Lebenslust. Mich erwischt Andreas Altmann jedenfalls immer wieder. Er ist ein Wecker, ein Glas kaltes Wasser ins schläfrige, lebensmüde Gesicht. Nicht nur das was er lebt zeugt von Mut. Sondern auch dass er es aufschreibt, veröffentlicht. Denn er stellt sich nackt und bloß an die Wand. Hinnehmend, dass man ihn verurteilt. Denn moralisch einwandfrei ist sein Verhalten oft nicht. Aber wessen ist das schon?
Andreas Altmann zieht es in die Weite, aber jede seiner Abenteuergeschichten aus fernen Ländern handelt auch von einer Reise zu sich selbst.'
Es gibt nur zwei Möglichkeiten: lieben oder lassen. Dazwischen gibt es nichts. (...) 'Getrieben' ist ein etwas anderes Altmann-Buch. Anders, weil sich der Reporter etwa an Liebesgeschichten wagt. Zugleich ist es typisch für ihn, weil er nicht daran denkt, zu schonen - weder sich noch seine Leser. Das macht die Sache spannend.
Ein Noradrenalin-Junkie, überspannt, exzessiv und eitel wie einst Klaus Kinski. (...) Schreiben ist für Altmann offenbar ein Ventil, um Furor und Frust abzulassen. Schreiben als Psycho-Selbsttherapie, mit der man auch noch Geld verdient. Nicht schlecht.
Sein Traum vom ,eigenständigen, eigenwilligen Leben' ist wohl durch die auf der Welt herrschenden Zustände ernstlich in Frage gestellt. Die dafür verantwortlichen sozialen Ursachen werden leider vom Autor nie ernsthaft angesprochen. Dennoch werden manche Leser die Lektüre als Gehhilfe auf einem besonderen Weg zur Sinnsuche zu schätzen wissen.
Und manchmal ist der virile Altmann in der Tat schwer zu ertragen: ,Nur wer lodert, hat das Recht zu schreiben', diktatort der Kraftmeier dann und klaut nicht nur die Bücher aus dem Regal, sondern vernascht gleich noch die Buchhändlerin, die er bestiehlt.(...) Darin liegt die große Stärke des Buches: Die vitale Kraft der intensiv geschilderten fiebrig-vibrierenden Lebensmomente im Angesicht der Bedrohung überträgt sich immer wieder auf den Leser und entrümpelt auch dessen vollgemüllten Geist. Und wer sich in Gefahr begibt, weiß der am Ende ebenfalls, blüht darin auf.
Altmann schreibt wohltuend schnörkellos und überrascht mit Zitaten von Henry Miller und Rainer Maria Rilke.
Wilde, aufreibende, anregende Stories eines Mannes, der sich bereitwillig vom Leben treiben lässt. (...) Unmittelbar und direkt, oft abstoßend, aber immer fesselnd - so sind die Stories, die Altmann in diesem Buch gesammelt hat. (...) Bibliothekarische Vorsicht ist allerdings aufgrund der doch sehr expliziten Darstellungen sexueller Praktiken und Suchtgift-Erfahrungen geboten.
Andreas Altmann gehört seit den 80er Jahren zu den wenigen herausragenden deutschsprachigen Schreibern. Sein Name bürgt für Qualität, sprich emotional packende Unterhaltung. (...) Die neueste Veröffentlichung (...) finde ich besonders gelungen, weil sie sehr persönlich ist.
Er ist ein idealer Zuhörer und entlockt den Einheimischen auf seinen Reisen Geschichten, die das Land oft viel besser beschreiben als jeder Reiseführer.
Andreas Altmann (...) macht uns Lust aufs Reisen und Lust auf Menschen. Dicht, sehr rau und sehr voyeuristisch erzählt.
Andreas Altmann beginnt mit seinen stories dort, wo andere mit wagen Andeutungen enden.
Entdeckt habe ich es erst jetzt und mit ihm diesen begnadeten Autor, der wie kaum ein anderer weltläufig, spannend und eloquent zugleich zu schreiben vermag. (...) Wer so gekonnt wie dieser Autor Pegasus zu reiten vermag, müsste im Grunde jährlich mit Preisen überhäuft werden.
Altmann erzählt wilde Stories und konfrontiert seine Leser auch mit seinen eigenen dunklen Seiten - Drogenexzesse, Diebereien und sexuelle Abenteuer eingeschlossen. Voyerismus ist erlaubt. Das Buch des Kisch-Preisträgers lädt dazu ein. Wer gerne Texte voller antibürgerlicher Amoralität liest, ist mit der neuen Altmann-Lektüre bestens bedient.
Daher sind die Geschichten des Weltenbummlers und Egon-Erwin-Kisch-Preisträgers Andreas Altmann hemmungslos subjektiv. Vor allem aber ist die Welt für ihn eine unermesslich große Bühne, auf der nur ein Stück gespielt wird: Altmanns Lust auf Leben, Leichtsinn und Abenteuer. Hier ist er in seinem Element.
Getrieben ist eine Sammlung spannender Geschichten, die von Altmanns Reiseerfahrungen leben. Humorvoll beschreibt der Autor Erlebnisse, wie sie tatsächlich passiert sein könnten, nicht aber zwangsläufig sein müssen. Das kann dem Leser schlussendlich aber auch egal sein, denn gut zu lesen sind sie sowieso.
Andreas Altmann geht dabei extrem weit, er hat die Gabe sich fallen zu lassen, teilweise mit seinem ganzen Körper zu erfahren, mehr als hautnah zu spüren - im wahrsten Wortsinn. Und er spielt virtuos mit der Sprache. Macht intimste Geschehnisse nachvollziehbar, auch wenn der Leser sie um Gottes willen selbst so nicht erleben möchte.
Der umtriebige Reporter und Buchautor Andreas Altmann trampte schon nach dem Abitur durch Europa. Neben abgebrochenem Psychologie- und Jurastudium sammelte er Erfahrungen u. a. als Spüler, Privatchauffeur, Anlageberater, Straßenbauarbeiter, Buchclubvertreter, Nachtportier, Dressman oder Ghostwriter.