Frank Jörickes Roman ist eine launige Zeitreise durch die verschiedenen Dekaden der jüngeren bundesrepublikanischen Geschichte. Seien es die Studentenunruhen, die Ölkrise oder das Aufkommen des Feminismus, Daily Soaps oder die Maueröffnung, alles Anlässe für den Erzähler, mit abgeklärt-kompromisslosem Blick die schrullige Bagage, die sich Verwandtschaft nennt, bei ihrem bunten Treiben zwischen Zeitgeist und Fettnäpfchen zu beobachten. Es entstehen typische Charakterbilder skurriler Normalos, die sich tapfer durchs Reihenhausleben schlagen: Onkel, Tante, die Eltern, die sich mit ihrer späten Scheidung "um viele schöne getrennte Jahre" gebracht haben ...
Anders als bei Florian Illies wird hier nicht versucht, die vermeintliche Langeweile der Wohlstandsdekaden mit einer Konsumgeschichte aufzuwerten, sondern eine amüsante Chronologie der nicht ganz so yuppiehaften Familienwelt in der Provinz erzählt, die Wiedererkennungseffekte garantiert und die Skurrilität damaliger Normalität mit ironisch-liebevollem Blick in Erinnerung ruft und würdigt.
Und ein schönes Zubrot ist der Anhang, denn dort findet der interessierte Leser noch einmal eine launige Kurzfassung der wichtigsten Ereignisse von 1967 bis 2003; damit erübrigt sich der Griff zum Lexikon.
Schauspieler Ingo Naujoks hat das Buch für Radioropa als Hörbuch eingelesen (ebenfalls erhältlich im Shop, ISBN 978-3-836804899)
Pressestimmen
Buch des Monats Juli 2008
Witzig, schlau und besser als Tommy Jaud ...
Elegant verknüpft der Autor historische Ereignisse mit dem ganz normalen Wahnsinn zu Hause, wie er sich bei uns abspielt. Und der verblüffte Leser sieht plötzlich wieder alles vor sich.
Es gibt Bücher, die sind so gelungen, dass man sie kaum aus der Hand legen mag - es sei denn, um sich die Lachtränen abzuwischen. Frank Jöricke ist mit seinem Erstling ein derartiges Kunstwerk gelungen.
... das macht das Buch so sympathisch: Der da erzählt, lacht über sich selbst mindestens so wie über diejenigen, die er da gnadenlos durch den Kakao zieht.
Mir hat das Buch gefallen, weil Jöricke viel Humor beweist, einen sehr guten Stil schreibt und viele Dinge richtig prägnant auf dem Punkt bringt.
Der 'Reiseführer' durch die zeit ist (...) des Öfteren der Grund für kleine Lachanfälle sowie ein breites Grinsen auf dem Gesicht. Ein wirklich unterhaltsames Buch ...
Das Familienuniversum des Erzählers ist so skurril wie witzig! (...) Das Buch ist sicher ein Renner in jeder Bibliothek ...
Seine Charaktere sind eine gelungene Komposition aus Normalität und Wahnsinn mit einer ordentlichen Portion Galgenhumor. Einfach ein gutes Buch!
... entwirft ein Familienbild der alten BRD, sozusagen die Buddenbrooks im Reihenhaus. Plus Komik.
[Lesung] Die beiden Autoren arbeiteten mit viel Esprit. Man entdeckte dabei den Geist von 'Achtundsechzig' mit seinen positiven Seiten.
Mit scharfer Zunge, feinem Gespür für die richtige Formulierung, treffsicherem Humor und gut gesetzten Abschlusspointen ist Episode für Episode ein Lesevergnügen erster Güte.
Eines der amüsantesten Bücher dieses Herbstes!
Das Buch ist sehr humorvoll geschrieben und zu keiner Zeit kommt Langeweile auf.
Als Beobachter kommentiert der Autor die Vorkommnisse, die lustigen wie die tragischen, mit reichlich Witz und Tempo (...) Sein Erzählstil ist flott und abwechslungsreich und führt recht anschaulich durch 36 Jahre deutscher Geschichte.
Frank Jöricke schreibt einen blendenden Stil. Es macht Spaß, mit dem Mann ins Bett zu gehen und gut gelaunt aufzuwachen, um beim Frühstücksei immer noch zu kichern. Wohlan denn ... lesen!
Der Debütroman hält, was der Titel verspicht: witzig-schräge Zeitreise ...
Konnte ich einfach nicht mehr weglegen (...) empfehlenswert. Kauft und lest dieses Buch!
... ist ein origineller und zugleich ironischer wie liebevoller Roman einer etwas anderen Zeitreise, in der Schmunzeln und Kopfschütteln sich abwechseln.
Seine Tätigkeit als Werbetexter hat Frank Jöricke (*1967) aus Trier nicht geschadet. Im Gegenteil, zeichnet sich doch seine Sprache durch ihre Treffsicherheit und lebendige Fabulierkunst aus.